Freunde des filigranen Pops, experimentellen Post-Rocks, bombastischen Prog-Rocks oder verkopften Elektro-Pops: Nicht stehen bleiben! Gehen Sie weiter! Hier gibt es nichts für Sie zu lesen. Wer allerdings keine Probleme damit hat, wenn Songs aus kaum mehr als drei Akkorden bestehen und im sturen Achteltakt vorgetragen werden, sollte sich ein paar Minuten Zeit nehmen. THE HIGH HATS aus Schweden liefern nämlich auf „Too much is never enough“ 14 Songs, die genau dieser Beschreibung entsprechen. Wem da jetzt spontan die seligen RAMONES einfallen, landet einen Volltreffer. Das Quartett aus Boras musiziert hier am Rande des Epigonentums. Doch da die Vorbilder längst das Zeitliche gesegnet haben, kann man ihnen nicht wirklich böse sein. Immerhin bieten THE HIGH HATS vortreffliche Partyunterhaltung im Stile des RAMONES-Debüts und haben mit „S.N.A“, „Go ahead“ und „I love drugs (I love you)“ kleine, feine Hits im Gepäck, die in jeder Indie-Disco punkten würden. Angereichert haben sie ihren poppigen Punkrock mit einer Gesangsprise BEACH BOYS und, mal mehr, mal weniger, mit einem kräftigen Schuss Sixties-Appeal. Das führt dann schon mal dazu, dass man des Guten zuviel zusetzt und hart am Rande eines Plagiats vorbeischrammt. So hätte man es sich schenken können, mit „Bitterswede“ einen eigenen Song zu schreiben, wenn es ein Cover des alten DUSTY SPRINGFIELD-Songs „I only wanna be with you“ auch getan hätte. Spaß macht das Ganze trotzdem, auch wenn Sänger Magnus Petersson auf Dauer etwas zu dünn und manchmal auch eine Spur leierig daher kommt. Live könnte das durchaus ´ne nette Sause sein. Im Juli sind sie für ein paar Gigs in der Republik. Es könnte sich lohnen, mal reinzuschauen.