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THE DEAD KRAZUKIES – Icarus

 
2020 war ein ziemlich bescheidenes Jahr, was das Erscheinen guter Punkrock-Platten betrifft. Ist ja auch kein Wunder, denn diese unsägliche Pandemie hat mit Sicherheit vielen Bands insofern einen Strich durch die Rechnung gemacht, dass Studiotermine gecancelt oder die Veröffentlichung bereits aufgenommener Alben mangels Tour-Optionen kurzerhand ins kommende Jahr verschoben wurden. Umso begeisterter bin ich, dass kurz vor Torschluss plötzlich THE DEAD KRAZUKIES um die Ecke kommen und mit ihrem Debüt-Longplayer quasi aus dem Stand einfach mal eines meiner fünf persönlichen Jahres-Highlights aus dem Hut zaubern! Die mir bis dato gänzlich unbekannte Truppe stammt aus der Nähe von Biarritz und vereinigt auf „Icarus“ die melodische Eingängigkeit von VENEREA mit engagiertem Frauengesang á la MOBINA GALORE sowie der mitreißenden Energie von AFI zu „The art of drowning“-Zeiten. Songs wie „Black pearl“, „Go away“ oder „Fairy tales“ begeistern demzufolge durch hymnische Skatepunk-Riffs, galoppierendes Schlagzeugspiel und punktuell eingestreute Gangshouts. Aufgelockert wird das Melodycore-Feuerwerk durch einige Stücke, in denen THE DEAD KRAZUKIES auch mal kurz in andere Stile reinschnuppern, wie etwa dem kurzen Hardcore-Brecher „Short song for old people“ oder dem überraschenden Folk-Einschub „El Diablo“. Einfach nur gut.
 
 

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.