CUBA MISSOURI – Things i wish i had not called just things

Auf CUBA MISSOURI ist Verlass: jährlich eine neue EP, bzw. ein neues Album kriegt man heutzutage von den Bands ja eher selten zu Gesicht. Und im Grunde sind die Münsteraner/ Osnabrücker ihrem Stil treu geblieben: klassischer Indie-Rock mit einer gewissen Melancholie ohne jedwede Emo-Einflüsse (was inzwischen ja mehr als erwähnenswert ist), wobei man sich im Vergleich zum Debüt stilistisch noch mehr festgelegt hat. Wurden auf „This year’s lucky charms“ noch diverse Einflüsse aus dem Indie-Pop und -Rock zitiert, beschränkt man sich auf „Things i wish i had not called just things“ auf die Eckpfeiler ältere NOTWIST, RADIOHEAD und JOYCE HOTEL. Insbesondere letzteren, die ja auch bei Make My Day zu Hause sind, hat man sich mit dem zweiten Full Length um einiges genähert. Allerdings wurden damit auch die ungestümen Gitarren-Ausbrüche des Debüt-Albums ein wenig zurückgefahren. Leider.
Wer obige Bands zu schätzen weiß, wird auch an CUBA MISSOURI die schönen Gitarrenmelodien lieben, die mit den Basslinien und vereinzelten Keyboard- und Streicher-Einsätzen eine gar perfekte Symbiose eingehen. Dabei ist die Ergänzung um eine zweite Gitarre klar von Vorteil. Auch die Produktion, abermals von Kurt Ebelhäuser, könnte zu keinem Zeitpunkt besser ausfallen. Allerdings war ich bis zuletzt am rätseln, wieso die Band bei mir nie endgültig zündet, bis mir auffiel, dass es die Gesangsmelodien sind, an denen leider immer etwas gespart wird. Umso erstaunlicher, da bei den Arrangements der Instrumente stets erfolgreich nach dem Optimum gesucht wird, dass der Gesang hingegen extrem neutral ausfällt und letztlich auch auf Kosten des Widererkennungswertes geht. Dabei steht die Stimme von Gitarrist Ingo Drescher gar nicht unbedingt in der Kritik als vielmehr die gleich bleibende Tonlage. Wenn daran noch ein wenig gearbeitet wird, steht der Herausgabe der noch fehlenden Punkte jedoch nichts mehr im Weg. Und „Solid play“ und „The pieces“ sind nach wie vor ganz große Songs.