HELLA – There is no 666 in outer space

Es ist ja oft verwunderlich, mit welcher Sicherheit Mike Patton die Bands für sein Ipecac-Label auswählt und wie er es geschafft hat, aus seinem kleinen Label mittlerweile eine Oase für eigenständige Musik zu machen, ganz gleich aus welcher Richtung sie auch kommt. Ein bisschen hält er es ja schon wie der BOWIE, denn auch von Patton kommt ja, abgesehen von FANTOMAS, nicht mehr viel Gutes, doch beweist auch er immer wieder, dass er einen guten Geschmack hat. Meistens.
Im Falle HELLA nämlich trifft dies nur bedingt zu, und ihr Album „There is no 666 in outer space“ hat nicht nur einen völlig sinnfreien Titel, sondern will sich mir auch sonst nicht recht erschließen. Und das liegt nicht etwa daran, dass die Band versponnene, auf den ersten Blick undurchsichtig komplexe Songstrukturen pflegt, gegen die selbst THE MARS VOLTA wahrscheinlich blass aussehen (wenn sie das nicht ohnehin tun), sondern in erster Linie daran, dass vieles von dem, was sie nicht selten in atemberaubender Geschwindigkeit spielen, bei aller Virtuosität doch oft beliebig und matschig klingt. So wird schon auf den ersten Blick deutlich, dass das hektisch chaotische „You DJ parents“ künstlich aufgebläht, im Grunde ein schlichter, doofer Stoner-Rock-Song ist, und dass alle spielerische Finesse ein „Woman of the 90s“ nicht davor bewahren kann, ein mieser Song zu sein. Beispiele wie diese ließen sich noch mehr finden, doch gibt es auch Songs, in denen es klappt, wie „Brown medal 2003“, das es bis ins Ziel schafft, oder der Opener „Hello great architects of the universe“, doch ist mir das eindeutig zu wenig. Wer keine vermeintlich anstrengende Musik mag, wird hiervon ohnehin die Finger lassen, allen anderen sei gesagt, dass der Lohn für die Mühe hier leider viel zu gering ist. Schade.