THE CASUALTIES – We are all we have

Was erwartet man von einem neuen THE CASUALTIES-Album? Auf jeden Fall schon mal keine großen Überraschungen. Auch nach fast 20 Jahren und unzähligen Konzerten spielen die New Yorker Vorzeige-Nietenpunks auf ihrem mittlerweile siebten Album kompromisslose Hardcorepunk-Knaller im Geiste alter England-Veteranen wie THE EXPLOITED, G.B.H. oder CHAOS UK. Und doch zeigen sich THE CASUALTIES einen Tick facettenreicher als bisher: Gelegentlich gibt es schon mal ein paar klitzekleine Ausflüge in die Trashmetal-Ecke („War is business“, „Apocalypse today“) und der überraschte Hörer bekommt gar einen Reggae-Punksong im bester INNER TERRESTRIALS-Manier sowie eine lupenreine Dub-Nummer geboten! Hier wird deutlich, dass sich diesmal neben Songschreiber Jorge auch die anderen Bandmitglieder bei der Entstehung des Albums mehr mit eingebracht haben und ihre persönlichen Musikgeschmäcker verstärkt einfließen ließen. Bei der Produktion hat man sich dagegen erneut für den ehemaligen DESCENDENTS / ALL-Drummer Bill Stevenson entschieden, der die Songs auf „We are all we have“ gewohnt wuchtig in Szene setzt. Und so werden letztendlich die zahlreichen Anhänger der Band auch von dieser Veröffentlichung nicht enttäuscht werden.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.