Wenn ich die beigelegte, auf Hartpapier gedruckte, doppel- und zweiseitige Presseinfo über THE BUILDING richtig gelesen und interpretiert habe, dann ist besagte Band keine eigentliche Band musikalischer Schöpfung, sondern eine Symbiose aus ganz vielem: Kunst, Musik, Licht, Städte, noch mehr Licht und noch mehr Kunst. Klar, Musik spielt die größte Rolle, denn sie ist das, wodurch sich THE BUILDING überwiegend ausdrücken und was wir vor allem aufnehmen können, wenn wir das Debütalbum hören. Jedoch bedarf es viel mehr als das: der Blick über den Tellerrand und der Transfer in andere Sinneszustände ist ein obligatorischer Dauerzustand der hanseatischen Klangformation.
Warum jetzt ausgerechnet das Album dieser Band auf zwei verschiedenen Labels erscheint, mit gleich betitelten Liedern in unterschiedlicher Reihenfolge und unterschiedlichen Arrangements, teils ähnlich, teils kaum zu erkennen, konnte auch die Presseinfo nicht aufklären, sei es auf einem Überangebot an Kreativität, Label-Kontakten, verlorenen Wetten oder administrativer Natur beruhend. Aber lasst uns von der Musik sprechen, denn darum geht es hier schließlich: „This is not a band to fall in love with“ singen sie plakativ, auf ihrem Opener-Song auf Album 1 bzw. Song Nr. 5 auf Album 2, mal im 80er-Jahre-Pop-Gewand, mal dunkel und mit tiefen Bass und mit einem beinah industriellen Einschlag. Im Gesamtbild ist die Musik eine Art Yin & Yang-Konterfei zeitloser Popmusik, substanziell und tiefgründig zusammengefächert auf vielen musikalischen Ebenen, die die Aufmerksamkeit ankurbeln und erstmal auch beibehalten sollen. Dennoch, und das stellt sich nach ein paar Hördurchgängen ein, kochen auch THE BUILDING nur mit Wasser, schnörkelloser Pop ist es sogar manchmal, aber auch etwas schizophren. Und vielleicht liegt darin das Werk bzw. die Werke der Band begründet: eine Rundum-Wohlfühl-Musik, die Sinne tangierend und im Gehirn dahinschwebend und das ohne Getöse.