Oftmals, wenn mir die ersten zwei Songs eines Albums nicht zusagen, lege ich es schnell auf den „k&s-Stapel“, um mich ihnen ihm dann nur noch sehr kurz zu widmen. Glücklicherweise habe ich das bei THE BARR BROTHERS nicht ganz so gemacht, sondern ihnen bis zum dritten Track die Chance gegeben, mich zu überzeugen. Und tatsächlich ist das dann „English Harbour“ deutlich mehr gelungen als den ersten beiden Songs auf „Let it hiss“, die mir doch zu loungig und laid back klangen. „English Harbour“ aber hat sehr viel von dem, was einen guten Song ausmacht: Melodie, Tragik, mehrstimmigen Gesang und zurückhaltende, folkige Instrumente. Das folgende „Run into it“ wiederum zeigt dann die rockige Seite von THE BARR BROTHERS, hier geht es deutlich schneller und heftiger zur Sache, auch das gefällt.
Für mich besteht „Let it hiss“ etwa zu 50% aus Songs, die ins Ohr und in mein Herz gehen, denen es gelingt, mich wirklich zu begeistern. Die andere Hälfte hingegen setzt sich aus solchen Tracks zusammen, die ich recht schnell durchskippe. Da sind mir THE BARR BROTHERS zu poppig, zu angejazzt, zu verkopft (auch in der Stimme). Somit ein Album, das ich nicht vollen Herzens, aber dennoch wegen der durchaus vorhandenen Höhepunkte und meiner möglicherweise etwas eingeschränkten Sichtweise empfehlen kann. Macht euch mal ein eigenes Bild, ne?!