Und wieder 359 music. Und wieder Alan McGee und sein Gespür für die richtigen Leute für sein Label. Nicht anders bei TESS PARKS. Die Kanadierin lässt es teilweise ganz schön scheppern und rocken auf ihrem Debüt „Blood hot“. So pendelt sie zwischen verträumt-vernebeltem Psychedelic und hartem Rock hin und her, zwischen THE VELVET UNDERGROUND, THE DOORS, Italo Western und LED ZEPPELIN, aber auch moderneren Einflüssen aus der Rock-Ecke. Hier spielt ihr das Coverfoto durchaus in die Karten.
Viel Hall wurde natürlich auch verwendet, die Atmosphäre muss ja gewahrt bleiben. TESS PARKS bringt dabei eine Stimme mit, die so lasziv verraucht klingt, dass man am liebsten in die CD hineinkriechen möchte, um ihr näher zu sein. Ein wenig klingt sie wie eine Singer/Songwriterin, die einfach mal in fremden Gefilden umtriebig wird. Den großartigsten Song des Albums liefert sie mit „Goodnight love“, einer extrem reduzierten Nummer, die von Gitarre und Stimme lebt und mehr auch nicht zum Überleben benötigt. „Blood hot“ ist ein Album, das sich einreiht in eine Reihe großer Psychedelic-Alben und diesem Genre die eigene Würze hinzufügt. Ein mehr als gelungenes Debüt. Aber was sollte man auch von einer Entdeckung von Alan McGee anderes erwarten?