You are currently viewing THE FRATELLIS – We need medicine

THE FRATELLIS – We need medicine

Und da sind sie wieder, die Männer, die für „Chelsea dagger“ verantwortlich zeichnen und endlich aus dem langen Schatten dieses Hits treten möchten. Mit „We need medicine“ gelingt ihnen das auch, fünf Jahre nach „Here we stand“ und vielen persönlichen Erfahrungen. Ein vor Fröhlichkeit leuchtendes Album mit Melodien, die im Kopf wohnen, ohne Miete zu zahlen und sich im poppigen Dunstkreis von Indie, Rockabilly und Mod tummeln. Die Beine bewegen sich eh automatisch zu den Songs dieser CD, gut, wenn man keine Nachbarn unter sich wohnen hat und Tür an Tür nur Gehörlose wohnen, die maximal den Bass mitbekommen können. Egal, ob man verkatert, verstrahlt oder einfach nur verschlafen in den Tag startet, mit THE FRATELLIS wird der Tag fraglos leichter zu bewältigen sein. Man kann aus den Liedern heraushören, wie viel Spaß die Aufnahmen gemacht haben müssen, die in Glasgow binnen nur drei Wochen getätigt wurden, wobei das Album alles andere als zusammengestoppelt wirkt. Vielmehr wie aus einem Guss. Musik, die dem Hörer sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubert, ob dieser das nun will oder nicht, darauf nehmen THE FRATELLIS keine Rücksicht, und das ist gut so. „We need medicine“, und diese Medizin tut ihre Wirkung. Mit Sicherheit live, aber auch als Konserve wirkt sie niemals aufgewärmt, sondern stets frisch und gehaltvoll. Und schon bald wird man „Chelsea dagger“ nur noch als einen Song unter vielen nennen, denn endlich stehen THE FRATELLIS wieder im Licht. Dort, wo sie hingehören.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.