Was die Jungs vom Niederrhein hier machen, ist absolut beeindruckend. Das Duo, bestehend aus Bass und Schlagzeug, könnte den idealen Soundtrack zu Zombie-, Horror- und Gruselfilmen jeder Art liefern. Während der Bass gewaltig und brutal dröhnend Geschichten erzählt, schafft das Schlagzeug mit vertrackten Rhythmen das perfekte “Samba-Horror-Feeling”. TARNGO erzeugen eine düstere Stimmung voller Spannung und Energie, jedoch ohne Lichtblicke, wahnsinnig dynamisch und abwechslungsreich. Man glaubt, das schallende Lachen des Henkers zu hören, während der soeben Gehängte noch leblos am Strick hin- und herbaumelt. TARNGO scheinen nur so überzusprudeln vor Ideen, und halten diese Stimmung über die kompletten 41 Minuten des Albums, ohne dabei langweilig zu werden.
Während Schlagzeuger Jörg A. Schneider bereits für LES HOMMES QUI WEAR ESPANDRILLOS, SUN, FISCHESSEN, GAFFA und NICOFFEINE trommelt(e), ist (war) Bassist Scharco bei Bands wie PLATANUS, SOUNDSCHRAUBEN, STROMO und FLETCH COOPER zu hören. Verantwortlich für den grandiosen Sound von TARNGOs “Enorm” ist Indie-Papst Guido Lucas, der das Album in seinem Blubox-Studio in Troisdorf aufgenommen hat und die Platte auf seinem Label Blunoise veröffentlicht.
Punktabzug gibt’s für die lieblose Aufmachung der CD. Hier haben TARNGO im Gegensatz zu ihren Songs leider nur wenig bis gar kein Herzblut investiert. Das Cover-Artwork läßt den ahnungslosen Kunden im Plattenladen was völlig anderes erwarten als er es geboten bekommt. So werden wohl einige Anhänger elektronischer Musik das Album nach dem Probehören erschreckt zurück ins Regal stellen, wogegen die eigentliche Zielgruppe das Kleinod beim Stöbern einfach überblättern wird. Hier wundert es nicht, dass der Gestalter des Covers, Dino Francke, ein Mitglied des Elektrogefrickelprojekts WELTEMPFAENGER ist.
Also: Hülle im Regal lassen, CD in den Player, und dann folgt TARNGO auf ihrem phänomenalen Horror-Trip!