Premiere! Eines der größten und bestverkaufenden Punk-Labels der Welt, Fat Wreck, begrüßt mit THE SAINTE CATHERINES seine erste frankokanadische Band, und wir schließen uns an. Obwohl das Album bei mir einige Durchläufe benötigte, bevor es sich zu einem gern gesehenen Gast in der heimischen Anlage gemausert hatte, so werden die Stärken von „Dancing for decadence“ nun umso deutlicher. Es sind nicht nur der vitale Sound, die treibende Drei-Gitarren-Front, die damit einhergehenden, immer wieder eingestreuten, Metal-Soli, sondern auch die heiserne, rotzige Stimme des Sängers. In der Bandbiografie wird der Sound irgendwo zwischen HOT WATER MUSIC und LEATHERFACE angesiedelt, was schon ganz gut passt, besser wäre allerdings, die Musik von Ersteren gepaart mit der Stimme der Zweitgenannten. Dies ist bereits das dritte Album der SAINTE CATHERINES, und genauso wie für die Band aus Montreal der Spaß bei der Musik wichtig ist, so politisch motiviert sind sie auch und setzen sich in ihren Texten kritisch mit Gegenwartspolitik, Selbstverfremdung oder auch mit den eigenen Kritikern auseinander, wie in „Emo-ti-cons: punk rock experts“. Das nennt man dann wohl eine gelungene Premiere! Kleiner Tip am Rande: Wer sich auch noch für die ersten beiden Platten der Franko-Kanadier interessiert, sollte es mal bei dem kleinen deutschen Label YoYoRecords.de versuchen, die haben beide Platten nämlich wiederveröffentlicht, lange bevor Fat Wreck an die Tür geklopft hat…
