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SERENE FALL – Burn out the light

SERENE FALL gehören zu der Sorte Bands, die immer wieder plötzlich auftauchen, obwohl man eigentlich gar nicht mehr mit ihnen gerechnet hat. Das Nebenprojekt von EA80-Frontmann Thomas "Maul" Hütten spielt nur alle Jubeljahre mal ein paar Konzerte und hat es in seinem immerhin 21jährigen Bandbestehen gerade einmal zu der Veröffentlichung von zwei LPs gebracht, wobei die Veröffentlichung des letzten Albums nun auch schon fast neun Jahre zurückliegt. Umso erstaunlicher, dass die Band nur knapp ein Jahr nach ihrer Split-EP mit CARSTEN VOLLMER und GEHIRN. IMPLOSION mit einem neuen Longplayer um die Ecke biegt. Müssen wir uns jetzt etwa Sorgen machen? Ist in Mönchengladbach der Veröffentlichungswahn ausgebrochen?! Mich würde es jedenfalls freuen, wenn es so wäre, denn SERENE FALL liefern einfach den perfekten Soundtrack für melancholisch-depressive Herbstabende. Hier trifft der Geist 80er Jahre Wave-Bands wie JOY DIVISION oder SISTERS OF MERCY auf die knarzigen Punkgitarren früher EA80-Werke, was angesichts der bereits erwähnten personellen Überschneidung nicht besonders verwunderlich ist. Und "Burn out the light" bietet somit ebenso wie seine Vorgänger auf der einen Seite treibende, düstere Punksongs wie "Still burning" und "Timetunneltables", auf der anderen Seite komplexe und höchst atmosphärische Nummern wie beispielsweise "Rupture" oder "Netherworlds". Das Warten hat sich also gelohnt, und unbestätigten Gerüchten zufolge bieten englische Buchmacher bereits Wetten an, wann die nächste Veröffentlichung von SERENE FALL erscheint.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.