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SVAVAR KNÚTUR – Ahoy! Side A

Und schon wieder Island. Wenn die Presseinfo sagt: „SVAVAR KNÚTUR kennen wir …“, dann muss ich leider zu meiner Schande gestehen: Nein, ich kenne ihn nicht. Bzw. kannte ich ihn bisher nicht. Aber jetzt hat sich dieser Künstler sehr schnell in meinem Hirn festgesetzt. Insbesondere mit dem eher untypischen Opener „The hurting“, der mit seinem sturen Beat, seiner innewohnenden Melancholie und Verzweiflung mehr als zu überzeugen weiß. Dagegen wirkt der Rest des Albums, das sich aus neuen und älteren Songs zusammensetzt, fast schon zuckersüß-poppig, gefüllt mit hymnenhaftem Gesang und klaren, teils frohlockenden Melodien. Besonders interessant sind aus meiner Sicht die in seiner Muttersprache verfassten Titel, die eine besondere Ebene eröffnen, da sie, obwohl ich der isländischen Sprache nicht mächtig bin, gefühlsvoller und tiefer wirken, als die in Englisch vorgetragenen. SVAVAR KNÚTUR gelingt es dabei, eine Wirkung zu entfalten, die sich sicherlich über ganze Stadien legen kann, aber ebenso am zurückgezogenen Lagerfeuer zur Geltung kommen kann – und dies nicht nur bei den leiseren Nummern. Und wieder einmal stellt man sich die Frage: Wie kann so viel gute Musik aus einem so kleinen Land kommen? Dass es so ist, sollten wir einfach mit viel Freude annehmen. Man muss sich ja nicht über alles Gedanken machen. Sondern lieber mit dem Glas vom Guten in den Sessel zurücklehnen und noch einmal „Haustvindar“ genießen. Zum Beispiel.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.