STRINGS OF CONSCIOUSNESS – Our moon is full

Ein Album, dessen Begleitschreiben einen zunächst einmal fast erschlägt mit seiner langen Liste von Namen. Denn was hier vor mir liegt, ist das Debüt-Album einer Band, die an sich bereits neun Musiker hat, die dazu noch über den ganzen Erdball verteilt wohnen. Dazu kommen insgesamt noch sieben verschiedene Sänger, die den acht hier versammelten Stücken ihre Stimmen leihen.
Ein Blick auf die Instrumentierung deutet es bereits an, denn neben zwei Gitarren finden sich hier diverse Elektronika, Theremin, Vibrafon, Saxophon, Trompete, Cello und vieles mehr: Dies hier ist kein Pop- oder Rockalbum.
Ebenso verschieden wie die Musiker ist auch die Musik der Band, sehr viel entstand nicht beim gemeinsamen Musikzieren im eigenen Proberaum, sondern per Austausch via Internet. Umso erstaunlicher ist es, dass dieses Album dennoch so geschlossen ist, dass die Stücke wie aus einem Guss zu kommen scheinen. Dabei hat die Band stets einen sehr eigenen Sound, „far out“ würde man den wohl nennen, der sowohl das Wissen über Jazz als auch Pop wie selbstverständlich einfließen lässt, und wenn überhaupt am ehesten mit dem jüngsten Werk von JAGA JAZZIST zu vergleichen ist. Und diesen Stücken dann die verschiedenen Sänger ihren individuellen Stempel aufdrücken. Im Falle BARRY ADAMSONs heißt dies glücklicherweise nicht singen, wie er es auf seinen jüngeren Alben eher unglücklich praktiziert, sondern wie zu seinen besten Zeiten in seiner tiefen Stimme sprechen. Auch gibt es ein Wiederhören mit Scott McCloud, dem Sänger von BOYS AGAINST GIRLS, von denen man ja nun mittlerweile schon seit fünf Jahren auf ein Lebenszeichen wartet. Ja, und diese Musik, die ist wirklich großartig, das muss man einfach so sagen, atmosphärisch, dicht, spannend und erhaben. Ein Super-Album, an dessen Titel kein Zweifel sein kann.