Dieses Cover. Meine erste Reaktion, als ich es in die Hand gedrückt bekam, war die folgende: „Das habe ich nicht bestellt!“ Doch habe ich, wurde mir erwidert. Warum? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hätte ich es wohl sein lassen, wenn ich diesen Schriftzug schon vorher gesehen hätte. Das sieht nach Heavy Metal aus, 80er Jahre Heavy Metal. Ich bekomme Angst. Weil ich weiß, dass ich drüber schreiben muss. Einige Tage später der erste Annäherungsversuch: CD ins Autoradio, die Fahrt nur wenige Minuten lang. „Die schaff ich schon“. Und das habe ich.
Hätte ich vorher den Promozettel gelesen, wäre ich sogar bestätigt worden, denn die Band besteht unter anderem aus Leo Smee, der außerdem noch bei der Metaltruppe CATHEDRAL spielt. Folgerichtig bekomme ich auch erstmal einen finsteren Brocken der befürchteten Musik hingeworfen, bei dem aber schon auffällt, dass hier noch sehr viel mehr passieren kann.
Der Rest. Ebenso wie aus dem Metal-Bereich gehören bei CHROME HOOF auch Soul-, Jazz- oder Elektroniker zum Kreis der Band. Weiß ich nun. Tausend Dinge geschehen auf diesem Album und die zum Teil extrem langsam, auf der anderen Seite auch rasend schnell. Funk, Jazz, Doom, Disco, virtuose Wechsel, Kraut und Prog. Technisch brillant. Doch ich finde es furchtbar. Fast immer. Muckermusik fällt mir ein. Steril. Oft. Jedem guten Ansatz haben sie ein gleichermaßen dümmliches, nicht abgelegtes Metal-Klischee entgegen zu setzen. Das ist bestimmt für viele Menschen was, und sie werden mit Recht sagen, dass ich diese Musik gar nicht beurteilen kann und sollte. Gut finden kann ich sie noch viel weniger.