Klappe die Letzte? Chokes letzter Output? Man will es nicht hoffen, aber die Gerüchte über ein schleichendes, endgültiges Ende des Meisters aus Boston halten sich immer hartnäckiger. Zum vermutlichen Schluss gibt es nach diversen Verzögerungen endlich das zweite Album des Oi!-Projektes um Jack Kelly. Und dass der Schockfaktor mit anschließenden nicht enden wollenden Diskussionen um Inhalte und Absichten der Band knapp 15 Jahre nach „Shaved for battle“ nicht ganz so hoch sein würde, war klar. Musikalisch schlägt die Platte, wie hätte es anders sein können, in eine ähnliche Kerbe wie das Debut. Das Gaspedal wird ein ums andere Mal nur sehr mäßig durchgetreten, was teilweise fast schon poppig anmutet („Hang on (to your dreams)“, „Just fuckin around“ mit kleiner BUZZCOCKS-Einlage oder „Bored bored bored“). Aber auch genügend schnelle und intensive Tracks gibt es in den 33 Minuten von „One man army“ zu erstöbern. Natürlich fühlt man sich auch hier und da an SLAPSHOT erinnert, klar. Aber wie bei „Shaved for battle“ ist doch ein feiner Unterschied zu Chokes Hauptband zu erkennen. Und das, obwohl nicht mehr ganz so penetrant auf der Patriotismus- und Skinhead-Schiene gefahren wird wie Ende der ’89. Und wieder einmal heißt es: Wer Jack Kelly mag, wird die neue Platte lieben und zusammen mit Mark McKay, Chris Lauria und Co. den „Storm over Europe“ besiegeln. Als interessante Randnotiz bleibt festzuhalten, dass sich Choke einzig für den Titeltrack „One man army“ (den man bereits beim letztjährigen With Full Force-Festival bestaunen konnte) verantwortlich zeigt. Die weiteren elf Stücke stammen allesamt aus der Feder von Bassistin Linda Bean-Pardee und Gittarist Chris.