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NEØV – Volant

Der Opener von „Volant“ lässt die Gedanken schwanken zwischen melancholischem Blick auf den zugefrorenen See und irgendwie, ich sage es jetzt einfach, SIMON & GARFUNKEL. Und in diesem Spannungsfeld liegt laut Einschätzung der Band auch ihre Musik. Eins wird beim Hören sehr schnell deutlich, NEØV kommen aus den nördlicheren Gefilden, genau genommen aus Finnlands Einöde und streben hinaus in die Welt. Mit ihrer recht wavigen, poppigen Art, den Indie zu spielen und zu verstehen, kann und wird ihnen das wohl auch gelingen. NEØV können die ganz große Geste, aber auch die zurückhaltende Variante beherrschen sie, wenn sie mit teils himmlisch-hymnischen Melodien auf die Reise gehen, auf die sie nur allzu gern den geneigten Hörer mitnehmen mögen. Die zum Trio geschrumpfte Band trumpft insbesondere durch ein feinfühliges Songwriting und das Gespür für die richtige Dosierung der richtigen Instrumentierung auf. Zwar schwirren immer wieder Bandnamen wie THE XX oder WE WERE PROMISED JETPACKS durch den Kopf, doch grundsätzlich wird dieser erst einmal und stetig von der zarten Gewalt der Songs von NEØV beherrscht und in Anspruch genommen. Flirrende Gitarren, die sich auch mal zu stabilen Wänden aufbauen, ein leicht verhallter Gesang, der auch textlich zu überzeugen weiß – NEØV haben mit ihrem dritten Album wirklich etwas geschaffen, das zu groß geworden ist, um es noch zu Hause behalten zu können. „Volant“ muss raus. Warum nicht in dein Abspielgerät?

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.