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SON OF DAVE – 3

Was für ein erstaunliches Album! „3“ ist zuallererst ein Blues-Album. Doch was für eines: Klassisch wie einst von JOHN LEE HOOKER, skurril wie TOM WAITS, modern wie BECK. Blues und Gospel meets HipHop sozusagen. Da reicht ein spartanischer Beat, ein paar tiefe, aus der Mundharmonika gehauchte Töne und die sonore Stimme von Benjamin Darvil, um einen sofort vollkommen einzunehmen. Eigentlich handelt es sich bei Benjamins Alter Ego SON OF DAVE um eine Einmannband. Auf „3“ gibt es aber nicht nur Beatboxing, Fußstampfen, Harp, Tambourine und allerlei durch Benjamins Stimme erzeugte Geräusche, sondern auch Gitarre, Piano, Orgel und Cello, sowie u. a. die Stimme von Cathy Coffey. Doch normal instrumentierte Songs darf man hier nicht erwarten. Das ist anders, das ist minimalistisch und doch so unglaublich direkt effekt- und wirkungsvoll. Songs wie „Old times were good times“, „Nike town“ und „Lover, not a fighter“ sind Hits, Leute! Der alte WAR-Klassiker „Low rider“ bekommt ein völlig neues Gewand übergestreift und passt sich perfekt ein. Cooler kann eine Kopfstimme nicht kommen. Die zweite Hälfte des Albums ist dann etwas ruhiger und verschiebt den Fokus vom tanzbaren Spaßsong in Richtung trauriger Bluesathmosphäre. Lediglich das wohl live im Studio im One-Man-Band-Gewand eingespielte TAJ MAHAL / JOE NICOLO-Cover „Squat that rabbit“ bildet kurz vor Albumschluss noch mal eine Ausnahme, das sich am weitesten dem Blues eines JOHN LEE HOOKERS annähert. Früher, in einem ganz anderen Leben, war Benjamin Darvil mal Mitglied von, man mag es kaum glauben, CRASH TEST DUMMIES, was man jedoch zu keiner Nanosekunde hört.