Puh, wenn im Info einerseits Referenzen aus dem Shoegazing und Postrock herangezogen werden, andererseits aber von Einflüsse aus dem TripHop und von Bands wie ANATHEMA und KATATONIA gesprochen wird, heißt es als Hörer sicherlich, sich auf Neuland gefasst zu machen. TripHop kann man meiner Meinung nach jedoch als Einfluss streichen, die hallenden Gitarren und der undifferenzierte Sound werden Bands wie SLOWDIVE und MY BLOODY VALENTINE aber auf jeden Fall gerecht, und auch Postrock kommt bei SIDEWAYTOWN nicht zu kurz. Am meisten Sorge hatte ich jedoch vor der angedrohten metallischen Schlagseite, doch hier gilt zum Glück größtenteils Entwarnung. In Songs wie „Paperwalls“ kommen die Metal-Gitarren zwar unverkennbar zum Einsatz, und auch das Schlagzeug wurde nicht gerade zögerlich aufgenommen, allerdings wird diese Seite durch die oben schon angesprochenen Shoegazing-Parts als Gegenpol wieder vollkommen ausgeglichen. Die Verquickung dieser Stile ist Markus Baltes als Kopf der Band wirklich gelungen, auch wenn mir der etwas düstere Gesamtsound persönlich nicht ganz gefällt.
Abstriche gibt es jedoch in der gleichförmigen Herangehensweise beim Songwriting, die ein wenig Abwechslung vermissen lässt. Zwar ist „A skygazing post rock symphony“ wahrlich kein schlechtes Album, vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich dabei um ein Debüt handelt, nichts desto trotz ist die Postrock-/Shoegaze-Schublade nun mal in der letzten Zeit mehr als genügend gefüllt worden, und über das Mittelmaß kommen SIDEWAYTOWN leider derzeit noch nicht hinaus. Aber die Produktion, das Konzept und die Herangehensweise zeigen bereits in die richtige Richtung.