BASTARDS ON PARADE – Empty bottles & broken things

Spanien ist nun nicht unbedingt für eine Fülle von Folk-Punk-Bands bekannt. Wenn, dann bestimmen vielmehr Ska-Bands wie SKA-P oder OBRINT PAS die Szenerie, die in erster Linie südeuropäische Folklore in ihren Sound einfließen lassen. BASTARDS ON PARADE hingegen setzen auf keltische Einflüsse, gesellen sich somit vielmehr in die Nähe von Bands wie FLOGGING MOLLY, THE REAL McKENZIES oder den DROPKICK MURPHYS und überzeugen letztendlich mit einer perfekten Umsetzung des Folk-Punk-Einmaleins: Schnelle Punkrock-Songs werden mit traditionellen Instrumenten wie Akkordeon, Banjo oder Dudelsack aufgepeppt, die Stimme des Sängers schnoddert gediegen vor sich hin, und in den Texten werden bevorzugt Themen wie Alkohol und Seefahrt abgehandelt. Lediglich das einzige in ihrer Landessprache vorgetragene Stück „Quen tenha vinho“ verrät, dass BASTARDS ON PARADE in Wirklichkeit aus Spanien und nicht von den Britischen Inseln oder aus Nordamerika kommen. Zwar mag der eine oder andere Hörer diesen Umstand als Affektiertheit auslegen, doch letztendlich erfüllt die Band somit alle Voraussetzungen, um auch über ihre Landesgrenzen hinaus zu einer richtig großen Nummer zu werden. Mit Songs wie „Outcasts“, „Drunken haze“, „Fighting for gold“ oder „The drifter“ haben sie auf jeden Fall schon mal das nötige Rüstzeug dazu.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.