SON AMBULANCE – Someone elses déjà vu

Vorsicht! Wenn Sie diese CD hören, kann es passieren, dass Ihnen alsbald Blumen aus den Ohren wachsen. Denn dieses Album, das dritte von SON AMBULANCE, steckt, wenigstens, was das Songwriting betrifft, bis über beide Ohren in den Sechzigern. Und diese Tatsache, das stellt sich im Laufe dieses Albums heraus, ist Fluch und Segen zugleich.
Denn wenngleich ich auf der einen Seite ein großer Fan von SIMON & GARFUNKEL bin und als solcher gleich mehrfach auf wunderbare Songs stoße, so gibt es aus heutiger Sicht auch eine ganze Menge Dinge, die sich so leider nicht mehr ohne bitteren Beigeschmack genießen lassen. Viele ihrer Songs sind so zuckersüß, dass sie leider nur noch als Kitsch durchgehen, wieder andere bleiben gänzlich farblos. Das gilt gleichermaßen für die rein akustisch vorgetragenen Stücke, wie für die, die zum Teil recht groß angelegt daher kommen. Hier und da erinnert das schon mal an die FLAMING LIPS, die sich, zumindest teilweise, ähnliche Einflüsse nachsagen lassen müssen, diese jedoch mit einem, selbstverständlich übergroßen, Augenzwinkern sehr viel geschickter in die heutige Zeit retten.
Wären da nicht Songs wie „A girl in NYC“, „Juliet’s son“, das schwebende Titelstück und der eher ambiente Schluss, stünden da unten zwei Sterne weniger, wären jedoch alle von einer Qualität wie die genannten, wären es derer sicherlich zwei mehr. Vielleicht also doch mal selber hören, diese Sterne sind ohnehin doof.