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CULM – Life in a steel cage is no life at all

Ein wahrer Augenöffner, die neue Platte von CULM, einer sympathischen jungen Band aus Rheine. Jetzt wurde ihr neuestes Release auf dem ebenso sympathischen jungen Label Miyagi Records aus Hamburg veröffentlicht. Das Artwork überzeugt auf ganzer Linie. Die Platte kommt ausschließlich als Vinyl auf den Markt, aber mit beiliegender CD und gratis Aufnäher. Da wird einem die Entscheidung gleich abgenommen, ob man sich für das Vinyl oder die CD entscheiden soll. Und das Beste zum Schluss: Zwei Formate zum Preis von einem! Perfekt!
Jetzt zur Musik. Kann die Musik all dem Lob gerecht werden? Aber hallo, sie kann! CULM verführen uns mit vertrackt hektischen Sounds, ohne aber das Gespür für das tanzbare Geradlinige zu verlieren. In dem einen Moment sucht man vergeblich den Takt, in dem anderen geht’s straight nach vorne, und die Melodien dringen tief in Dich ein. Die Gitarren lärmen, reichen Dir aber dann immer wieder liebevoll die versöhnende Hand. Der Gesang bewegt sich zwischen Singen und Kratzen und reiht sich gekonnt neben Tim Kasher und Robert Smith ein. Mit jedem Hördurchgang schreit „Life in a steel cage is no life at all“ förmlich danach, erneut genossen zu werden, um Dir das nächste, beim vorherigen Hördurchgang überhörte Kleinod, schmackhaft machen zu dürfen. Ja, CULM verstehen was vom Songwriting – um es in einfacheren Worten auszudrücken.
Bei so vielen Spielereien bleibt wohl die Hitqualität gänzlich auf der Strecke. Absolut nicht! Klar, nicht alle sind Tanzflächen-geeignete Songs, aber von den enthaltenen 14 Stücken funktionieren mindestens die Hälfte auch beim abzappeln. Besonders das rockige „Two flies“, das sich langsam aufbauende und mit Überraschungen gespickte „About books and palms“ und das eindringliche „A letter“ haben es mir besonders angetan. Die anderen aber auch.
Ok, fassen wir das Ganze mal zusammen: Klasse Artwork. LP und CD bekommt man einem Rutsch ohne Aufpreis. Die Songs funktionieren auf ganzer Linie und verwöhnen uns mit dem besten Momenten von Q AND NOT U, THE ROBOCOP KRAUS, CURSIVE oder gar THE CURE.
Was noch? Ach ja. Dieses famose Paket kann im labeleigenen Online-Shop zum überaus verlockenden Preis erworben werden. Wenn das mal keine uneingeschränkte Kaufempfehlung ist, dann weiß ich es auch nicht.