Manchmal hört man CDs, die einen aus unerklärlichen Gründen einfach nicht so richtig überzeugen können, obwohl man keinen blassen Schimmer hat, woran das genau liegen mag. Zu dieser Gattung gehört bei mir auch dieses Erstlingswerk von SHADOWS OF DEFEAT. Eigentlich entspricht die Musik der Schweizer genau meinem Geschmack: Eine Mischung aus schnellem Punkrock und melodischem Hardcore, kompetent eingespielt, und wer sich in den Texten (sozial)kritisch mit seiner Umwelt auseinandersetzt, hat bei mir sowieso einen Stein im Brett. Aber irgendwie wollen die Songs auf „Dead language“ bei mir nicht so ganz zünden. Vielleicht liegt es an dem Gesang, der für meinen Geschmack einfach zu durchschnittlich ist; vielleicht stört mich aber auch die zweite Gitarre, die gelegentlich in Powermetal-ähnliche Gefilde ausschert (nicht zuletzt aufgrund dieses leichten Metal-Einschlages muss ich immer wieder an die Band HIGH FIVE DRIVE denken). Kurzzeitig packt mich das Album dann doch noch: Der Titelsong geht gut ab, und das darauffolgende „Shattered dream“ ist sogar ein richtiger Ohrwurm. Aber insgesamt fehlt noch das gewisse Etwas, um SHADOWS OF DEFEAT (benannt nach dem gleichnamigen GOOD RIDDANCE-Song?) in der Spitzengruppe der europäischen Melodic-Core-Liga zu etablieren.
SHADOWS OF DEFEAT – Dead language
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Oktober 2009
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.