TONE heißt eigentlich Sofie Nielsen und kommt aus Aalborg im schönen Dänemark. Das meint man auch zu hören. Die Musik erinnert an skandinavische Sachen wie BJÖRK oder UNDER BYEN. Ihre Auftritte sind wohl mehr Performance Art als Konzert, immer mit VJ und so. Das komplette Album kann kostenlos auf tonetone.org heruntergeladen werden. Ich kann mich nicht erwehren, während ich „Small arm of sea“ höre, ununterbrochen an COCOROSIE erinnert zu sein. Egal ob die Art der Stimme, die Art des Gesangs, die Verwendung von synthetischen und Alltagsgeräuschen, die Instrumentierung und die Art der Beats – alles kennt man schon von Sierra und Bianca Casady. Trotzdem ist ein eigenständiges Album entstanden und sicher sind TONEs Einflüsse auch die anderen Bands des sogennanten New Weird America und natürlich die schon viel länger als COCOROSIE tätige BJÖRK. Mehr Kunst als Musik verrät der erste Satz des Albums den programmatischen und künstlerischen Schwerpunkt: „My mind exploded once or twice“. Paradigmatisch führt uns TONE vor, wie man heutzutage Drogenmusik macht. Verschrobene Beats, schmerzverzerrte Frauenstimme und ein bisschen Selbstironie fügen sich zu einem einzigen großen Organismus zusammen, der durch die Atmosphäre in verqualmten Zimmern zu wabern scheint. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas irgendwann mal alt klingt, wie JEFERSSON AIRPLANE für uns heute. Aber eigentlich ist das, was TONE macht, gerade ziemlich modern und deswegen wahrscheinlich nicht besonders zeitlos und auch nicht revolutionär. Trotzdem ein stimmiges Ganzes, auch die Homepage ist sehenswert. Auf jeden Fall hat TONE Potential zwar nicht in den Charts groß raus zu kommen, wie man so schön sagt, aber die Kunstinteressierten werden bestimmt noch von der ein oder anderen Performance oder Video-Kunst von Sofie Nielsen lesen.