Ich muss ehrlich sagen, dass ein solches Album nicht unbedingt mehr sein muss. Auf der anderen Seite: Warum auch nicht? Denn schlecht ist das, was ROBESPIERRE auf „Sandclocks of eternity“ bieten, nun wirklich nicht … nur wirkt es eben doch recht überholt, sobald man es aus der Gemütlichkeit eines whiskeygeschwängerten Abends heraus an die alltägliche Luft holt. Diese 70er Gitarren versetzen dich in melancholische Gedankenwelten, der folkig geprägte Rock lässt beispeilsweise an JETHRO TULL (oder auch die frühen MARILLION) denken (wen wundert es, sind doch zwei Ex-Mitglieder mit von der Partie) und durchaus mitwippen. Aber insgesamt ist das Ganze eben doch zu sehr in alten Traditionen verhaftet und kann sich nur sehr selten daraus befreien, was die Musik dann ziemlich vorhersehbar und eintönig erscheinen lässt, bei aller Kunstfertigkeit, die die Band mitbringt. Sicherlich ist es auch nicht nötig, die eigenen Qualitäten zu verstecken, aber ich fürchte, dass „Sandclocks of eternity“ sich eher als Lobeshymne auf das, was einmal war, versteht und geriert, als dass es für einen Neuaufbruch stehen wird. Vielleicht täusche ich mich auch. Man wird sehen. Für Fans des gut gemachten Folkrocks britischer Machart jedenfalls allemal ein Ohr wert.
ROBESPIERRE – Sandclocks of eternity
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:28. Februar 2023
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.