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DREIVIERTELBLUT – Plié

Plié. Ich als alter Balletthase denke da natürlich an die kunstvollen Kniebeugen von damals. Das waren noch Zeiten. DREIVIERTELBLUT hingegen sind ziemlich neu, in erster Linie gilt das für ihr neues (bereits viertes) Album. Sieben Menschen rund um den Ex-BANANAFISHBONES Sebastian Horn, die sich quasi einer bayerischen Singer/Songwriter-Variante verschrieben haben. Wobei bayerisch glücklicherweise nur die Texte meint, nicht aber unbedingt 100% der Musik. Vielmehr begegnen sich hier die wankelmütige Düsternis eines TOM WAITS und die feuchtfröhliche Melancholie von ELEMENT OF CRIME – eben mit bayerischen Lyrics. Diese wiederum machen das Gesamtwerk von DREIVIERTELBLUT noch einmal interessanter, da die Hörenden versucht sind, möglichst viel vom Inhalt mitzubekommen und daher ein hohes Maß an Aufmerksamkeit investieren (müssen). Und, ganz ehrlich, Bayerisch ist nicht so direkt mein Lieblingsdialekt in Deutschland, aber Schlaflosigkeit wurde selten besser als in „Insomnia“ beschrieben und ging wohl nie so nah.
Bewertend und abschließend lässt sich sagen, dass „Plié“ der Beweis ist, dass Singer/Songwriter-Musik auch auf Bayerisch funktioniert. Das muss mal gesagt werden.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.