Einen passenderen Titel hätte diese CD kaum tragen können, denn ein Kauz, das ist er wohl, der RAINER, RAINER VON VIELEN, um genau zu sein. Und er veröffentlicht dieses Album bei Motor und hat damit nicht eben den kleinsten Partner an der Hand.
Dieser Mann hat Ideen, mischt Elemente aus (deutschsprachigem) Hip Hop, Rock, Industrial, Pop mit allerhand verrücktem Zeug zu einer so auf jeden Fall noch nicht gehörten Mischung. Da wird gejodelt über dicke Beats, dann wird gecrossovert und gerappt, gesungen oder einfach nur Geräusche gemacht.
Dumm daran ist nur, dass mich fast sämtliches Material auf diesem Album nicht im Geringsten anspricht, dass ich schon bei den ersten drei Stücken den Eindruck hatte, mit RAINER VON VIELEN wohl nie wirklich grün werden zu können und dieser Eindruck auch nicht widerlegt wird.
Denn vieles hier wirkt bei allen guten musikalischen Ideen doch schlicht zu dumpfbackig, die Crossover-Geschichten erinnern an den misslungenen MEGAVIER-Versuch der FANTASTISCHEN VIER, die ja schon als solche kaum zu ertragen sind. „Dem Gefühl“ erinnert mich an manchen Stellen an Joachim Witt, musikalisch, nicht gesanglich, und das muss nicht weiter kommentiert werden. Ein guter Sänger ist er ebenfalls nicht. Aber ein Mann mit Ideen, das sagte ich schon. Und wenn nicht alles so voll davon wäre, hätte man vielleicht auch etwas mehr Muße, auf seine teilweise tasächlich originellen Texte zu achten. Aber bis man soweit kommt, hat man wahrscheinlich wie ich schon lange aufgegeben.