Warum PHOENIX immer ihre Platten im Frühjahr veröffentlichen? Na, dann hört Euch doch mal die Musik an! Wozu sollte diese Musik besser passen als zu Schanzengängern, die auf der Piazza ihren Latte Macchiato spazieren führen, zu turtelnden Pärchen im Stadtpark, die gemeinsam die Enten füttern oder zu den Außenalster-Joggern, die ihre Winterklamotten wieder gegen Laufschuhe eintauschen?
Beim Verfassen dieser Review war ich erstaunt, dass das Debüt-Album der Franzosen bereits neun Jährchen auf dem Buckel hat, und im Grunde hat sich zwischen den einzelnen Platten ja kaum was verändert. Auch „Wolfgang Amadeus Phoenix“ strahlt diese fantastische Leichtigkeit aus, die sich so nach Lebenslust anfühlt. Da ist es schon gleich nicht mehr so schlimm, dass mich die blöde Mensafrau heute gefragt hat: „Sie sind aber kein Student?“
Anderthalb Jahre lang haben PHOENIX an diesem Album gearbeitet, und das Ergebnis klingt so angenehm unbeschwert, dass man die Arbeit dahinter kaum erkennen kann. Die Gitarren, die auf dem letzten Album verstärkt durchklangen, treten jetzt zugunsten der Synthies wieder etwas in den Hintergrund, und so reiht sich hier Hit an Hit. Ohne, dass PHOENIX auf den Anspruch verzichten. Und dieser Balanceakt gelingt niemandem so perfekt wie ihnen.