PENDIKEL lassen zunächst einmal alles über uns einbrechen. Da kracht, flackert, flimmert und dröhnt es an allen Ecken wie in besten EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN-Tagen. Danach geht es mit „Generation Memory“ eher wieder in die bekannten Gefilde von THE NOTWIST und Konsorten, mit etwas mehr Lärm vielleicht. Was etwas schade ist, denn durch den Lärm verlieren die Texte von Carsten Sandkämper ein wenig von ihrer Durchschlagskraft. Verquere Singer-Songwriter-Musik mit Prog-Rock-Attitüde.
Insgesamt klingt „Pendikeland“ wie ein Soundgewitter, das nicht immer Rücksicht auf die Texte nimmt, sondern einfach weiter donnert und blitzt („Heulsuse“). Wobei es nicht mehr so brachial zur Sache geht, wie man das von der Band schon kannte.
Was PENDIKEL aber weiterhin auszeichnet, ist die Bandbreite ihrer Musik. Da scheppert es mal industrialistisch, punkt es mal brachial, klimpert es Pianobar-mäßig („Achter de Welt“), rockt es wie die alte Schule, tänzelt es fast schlagerhaft („Abo auf Pech“) usw. Keine Schublade bleibt ungeöffnet und jede können PENDIKEL mit ihrer Besonderheit füllen.
Auch textlich gehen die Themen nicht aus, ob nun politisch, persönlich, jugendlich, sozialkritisch („Dieser Moment“), wie auch immer, PENDIKEL teilen sich mit und man nimmt es gerne an, lässt sich ein Visum fürs „Pendikeland“ ausstellen.
Wenn Gottfried Benn gemeinsam mit Kurt Tucholsky Musik gemacht hätte, hätte sie wohl so geklungen. Ein Album, in dem viel Arbeit steckt. Auch für den Hörer. Wer sich darauf einlassen kann, ist bei PENDIKEL absolut richtig.
„Mit einem bisschen Verstand kommst du am Ende selber drauf“ („Trag die alten Sachen auf“).