Schande über mich! Obwohl sich diese CD nun schon seit gut einem halben Jahr in meinem Besitz befindet, schaffe ich es erst jetzt, sie zu besprechen. Einer der Gründe hierfür ist, dass das gute Stück lange Zeit in meinem Auto lag. Denn das eigene Auto stellt bekanntlich eine Art persönliches Refugium dar, in dem man sich für eine gewisse Zeitspanne von der Außenwelt abkoppeln und seinen Gedanken nachhängen kann. Genau hierbei erweist sich das Liedermacher-Trio NULLMORPHEM als unaufdringlicher und somit idealer Wegbegleiter. Sei es bei melancholischen Nachtfahrten mit Blick auf die Hafenkräne, beim Cruisen durch den ehemaligen Freihafen im abendlichen Glitzer der Elbphilharmonie oder beim Kampf mit regenüberfluteten Straßen, auf denen man die Fahrbahnmarkierungen höchstens noch erahnen kann – die Jungs haben unter ihren zehn Akustiktracks auf „Hier tanzt heute keiner mehr“ stets den passenden Soundtrack für jede Gefühlslage parat. Und dank Zeilen wie „Manchmal möchte man nur noch kotzen, weil es nicht mehr weitergeht“ huscht einem selbst beim nervtötenden Stau im Feierabendverkehr noch ein Lächeln über die Lippen. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!