Noch eine weitere Veröffentlichung von der Stoner-Rockband ULME in diesem Jahr. Erst im Februar 2009 erschien mit „The sea in me“ eine leider recht schwache EP. Mit „Tropic of taurus“ bringen die drei Wahl-Hamburger jetzt ein solides 56-minütiges Album heraus, das in bekannter Manier düster-episch anmutet. Die Downtempo-Landschaften bestehen aus tiefen Gitarren, stetig kräftigem Schlagzeug und einer Vocal-Mischung aus Geschrei und Gesang. Das klingt recht „klassisch“ nach MASTODON und Co. Der Zuhörer gleitet durch die scheinbar übergangslos miteinander verbundenen elf Songs, denn die martialische Platte ist ausgesprochen stimmig komponiert, wenngleich manchmal eher langatmig. Textlich wird mit etwas abgegriffenen (Metal-)Metaphern gearbeitet, bei denen die Wörter love, kiss, girl, die, life und blood überdurchschnittlich oft verwendet werden. Leider bleiben wirkliche Überraschungen aus, und die neue CD kann nicht an den ehemals innovativen Sound von dem immer noch ungeschlagenen besten Album „Ordinary diva“ heranreichen. Dennoch werden Fans der dunklen Klänge bei dieser stringenten Platte mit Sicherheit entsprechenden Hörgenuss empfinden. Besondere Perlen sind das melancholisch-melodische „The web“, „Orpheus“, bei dem Sänger Arne Heesch im Duett mit Kurt Ebelhäuser (SCUMBUCKET / BLACKMAIL) brilliert und das ausufernde „Girl of the sea“. Mit dem fast freundlichen „Saviour“ findet das Album einen würdigen Ausklang.
ULME – Tropic of taurus
- Beitrags-Autor:Henrike Rohloff
- Beitrag veröffentlicht:20. Oktober 2009
- Beitrags-Kategorie:Tonträger