Es gibt wahrlich nicht viele Bands, die es schaffen, auf einer Platte hymnische Punksongs der Marke ANTI-FLAG mit der Melancholie von SOCIAL DISTORTION zu kombinieren, im nächsten Moment den Hardcore-Weg einzuschlagen, dann wiederum an der richtigen Stelle den Fuß vom Gas zu nehmen – und das Ganze erstaunlicherweise wie aus einem Guss klingen zu lassen! NO SHAME aus Finnland haben dieses Kunststück vollbracht und haben ein Album veröffentlicht, das alles hat, was eine gute Punkrock-Platte braucht: Engagierte Texte, eingängige Melodien und eine perfekte Dosierung der elementaren Grundzutaten Wut, Härte und Spielfreude. Trotz der erwähnten Abwechslung wirkt „Ironing day“ von vorne bis hinten schlüssig, gerade weil durch den Wechsel zwischen den verschiedenen Stilen ein Spannungsbogen aufgebaut wird, der das Album zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar werden lässt. Bleibt also unterm Strich eine überraschend gute Punkrockscheibe, die sicherlich zu den positiven Überraschungen dieses Jahres gehört. Und alleine für den Songtitel „Better drunk than part of the machine” gibt es von meiner Seite sogar noch einen verdienten Extra-Applaus.
NO SHAME – Ironing day
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. März 2010
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.