Melodisch-melancholischer Indie-Gitarren-Pop mit starkem 80er-Einschlag aus Austin. Damit ist eigentlich schon alles auf den Punkt gebracht. NEW ROMAN TIMES verarbeiten Einflüsse aus den 80ern (THE CURE, PSYCHDELIC FURS und andere Dark Wave Veteranen) mit denen von aktuelleren Kollegen wie EDITORS, THE PAINS OF BEING PURE AT HEART oder frühen THE KILLERS. Mal geht es eher flockig, mal eher melancholisch-schattig zu, die Melodien werden aber immer groß ausformuliert. Das kann man getrost catchy nennen, ohne dass es zu süßlich wird. Dafür schrammeln die Gitarren dann doch zu hemmungslos – gerne auch mal mit einer kleinen schrägen Einlage – und grummelt der Bass zu knarzig. „On the sleeve“ punktet mit schönen Gitarrenlicks, effektvoll, aber dezent gesetzten Synthies und einer ganzen Reihe von Ohrwürmern. Sehr schön sind auch die Songs, in denen Bassistin Josie Fluri mit ihrer zarten Stimme für Abwechslung sorgt. Kein einziger Song fällt ab, das Energielevel bleibt konstant hoch. So schaffen es NEW ROMAN TIMES tatsächlich, dass man mal wieder Lust verspürt, die alten New Wave- und Postpunk-Alben abzustauben. Der Infozettel der Promotionagentur spricht an einer Stelle von „good driving music“. Ich ergänze das noch um „for cities at night“.