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NEW ORDER – Music complete

Was soll man zu einem neuen Album einer Band sagen, die man schon seit Jahrzehnten, ja, seit ihrer Vorgängerband (für alle Unwissenden: JOY DIVISION) liebt? Schwierige Frage. Über Musik schreiben ist… aber das wissen wir ja alle. NEW ORDER haben also nun „Music complete“ herausgebracht. Und: es ist gut. Verdammt gut. Es ist so NEW ORDER, wie man es sich nur wünschen kann. Diese unvergleichlichen Keyboards, diese wunderbare Prise Pop und die so typischen Bass- und Gitarrenläufe, die dieser Band ein Alleinstellungsmerkmal verleihen. Und das alles schon im Opener „Restless“. Und das alles ohne Peter Hook. Packend wie am ersten Tag, hypnotisch-magisch, diese Musik zieht einfach ohne Zweifel in ihren Bann und fasziniert. NEW ORDER klingen so aktuell und dancefloortauglich, als wären sie gerade erst dem Kreißsaal entsprungen, dabei gibt es sie ja seit nunmehr 35 Jahren. Dass sie nun auch noch zu einem der weiterhin einflussreichsten Indielabels zurückgekehrt sind, tut sein Übriges, um die Faszination aufrecht zu erhalten. „Music complete“ braucht sich nicht zu scheuen, mit alten Meisterwerken verglichen zu werden, selbst, wenn mit Tracks wie „Tutti frutti“ oder „People on the highline“ nun ja… eher seltsame Songstrukturen vertreten sind. Auch die machen die Geschichte von NEW ORDER nur spannender und umfangreicher. Wenn IGGY POP auf „Stray dogs“ klingt wie Vincent Price, macht das alles nicht nur wieder gut, sondern besser. Zehn lange Jahre des Wartens sind endlich vorbei – und jedes einzelne hat sich für „Music complete“ gelohnt. Man kann sich nur freuen, dass es NEW ORDER noch gibt. Und hoffentlich noch lange geben wird. Denn dieses Album klingt nach noch mehr Ideen, die ihrer Veröffentlichung harren.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.