Eigentlich wollte ich mir schon das letzte Album von MONOLAND, „Cooning“, zulegen, was aber nie passierte, vermutlich aus monetären Gründen, so dass ich die Band danach aus den Augen verlor. Um so schöner (man nehme mal nur rein optisch das Artwork!), jetzt das neue Werk „Ben chantice“ in den Händen zu halten.
Will man die Musik von MONOLAND beschreiben, kommt man um diesen einen abgekauten Vergleich nicht drum herum: MY BLOODY VALENTINE. Dabei ist es reichlich unfair, MONOLAND lediglich auf diese Referenz zu reduzieren, wo sie doch mittlerweile selbst zur Referenz gereichen sollten. Über etwaige Einflüsse der vier Herren aus Berlin kann man sich übrigens sehr unterhaltsam auf deren Homepage informieren, wo jedes Bandmitglied recht ausführlich und liebevoll die eigene musikalische Sozialisation kommuniziert. Aber zurück zu „Ben chantice“. Das Album beginnt fulminant. Unvermittelt steht man mittendrin in „Yuriko“. Im Folgenden breiten sich Gitarrenflächen aus, hüllen dich ein, verdichten sich, lösen sich auf, um elektronische Funken aufglimmen zu lassen, nur um im nächsten Moment wieder in den Gitarrensounds zu verglühen. Mittendrin die Stimme, die dir ab und an die haltende Hand entgegen streckt, die du aber nicht erreichen wirst. „Pimp“ wagt noch einmal den Ausbruch. „Herra hu“ wirkt sperrig in seiner Elektronik. Die Fulminanz, mit der „Ben chantice“ beginnt, wird nach und nach abgelöst von einer lastenden Schwere, die sich bleiern über die Musik herabsenkt. Wie Nebelschwaden in der Morgendämmerung kriechen die Soundflächen aus den Boxen und verteilen sich über den Boden. Genau in diese unwirkliche Stunde zwischen Tag und Nacht passt die Musik von Monoland, wenn man halbwach und schlaftrunken über die Unwägbarkeiten des Möglichen und Unmöglichen ins Grübeln gerät.