Nach den Jungs von MOFAKETTE kann man die Uhr stellen. Im zuverlässigen Zweijahres-Rhythmus werfen sie neue Alben auf den Markt und erinnern mich jedesmal aufs Neue wieder daran, wie ungezwungen deutschsprachiger Punkrock eigentlich klingen kann. Wie bereits auf den Vorgängern "Restschluck" und "Ohrengold" hat man auch auf "Groß, größer, doch nicht" das Gefühl, dass die drei Stuttgarter ihre Lieder und Texte frei aus dem Bauch heraus schreiben. Was mir auf dem neuen Werk allerdings auffällt, ist dass ihr Sound sowohl eigenständiger, als auch homogener geworden ist. Die Songs sind gradlinig und mit eingängigen Refrains ausgestattet, die Texte auf eine humorvolle Weise kritisch und schlagfertig. In Liedern wie "Irgendwo", "Hauptsache gesund" oder "Ich könnt doch ich will nicht" steckt eine Menge Ohrwurmpotential, und mit "Mir wird schlecht" liefert die Band auch noch ein starkes Statement gegen ungerechtfertigten Nationalstolz ab. Ganz im Ernst: Für mich haben sich MOFAKETTE spätestens mit diesem Album zu einem Insidertipp in Sachen deutschsprachigen Punkrocks entwickelt, dem man unbedingt mal sein Gehör leihen sollte, sofern man Bands wie WIZO, MONTREAL oder THE BOTTROPS mag.
MOFAKETTE – Groß, größer, doch nicht
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. November 2014
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.