AMERICAN HERITAGE – Prolapse

Nach 18 Jahren Bandgeschichte liegt mit „Prolapse“ nun der Schwanengesang von AMERICAN HERITAGE vor. Sänger und Gitarrenmann Adam Norden hat kurz nach diesen Aufnahmen seinen Ausstieg bekanntgegeben. Viel erwartet habe ich hier nicht. Das liegt zum einen an nur sechs neuen Songs plus drei Coverversionen, und zum anderen habe ich immer lieber MASTODON gehört. Gut, eben jene haben AMERICAN HERITAGE auf ihrer ersten (!) Tour begleitet und daraufhin sogar eine Split-Single gemeinsam veröffentlicht. Doch ich lasse mich gerne überraschen, und überrascht wurde ich in der Tat. Mit heutigen MASTODON hat der Sound nicht mehr viel gemeinsam, sondern drückt in Richtung BISON B.C. oder RAMMING SPEED. Die sechs eigenen Stücke gefallen mir außerordentlich gut, in aller Math-Rock-Metal-Vertrackheit hagelt es Riffs, und es darf auch gerne nach vorne geprescht werden, wobei besonders die Gitarren die Songs nach vorne peitschen. Auf „Mask of lies“ darf dann, wie bei AMERICAN HERITAGE schon lange Konzept, ein Gastsänger, nämlich Jeffrey Lohrber von ENABLER, ans Mikrofon und wertet den Song mit seinem wütenden Gesang nochmal extra auf. Obwohl ich in den vergangenen Jahren immer weniger Fan von Coverversionen geworden bin, da es zu wenig originelle Interpretationen gibt, machen AMERICAN HERITAGE ihre Sache sehr gut und lassen selbst das meiner Meinung nach ausgelutschte „Thirsty and miserable“ von BLACK FLAG im bandeigenen Sound solide dastehen. Das ist zwar gut, besser wäre es allerdings gewesen, weitere sechs eigene hinzuzufügen und als Album zu veröffentlichen.