DIGGER BARNES – Frame by frame

DIGGER BARNES ist wieder da. Mit einer neuen Platte! Schön, dass dafür genügend Zeit bleibt, weil Herr Barnes mit seinen Nebentätigkeiten im Theater und als (Live-) Musiker bei u.a. ALLIE PARKER ja nun auch nicht gerade untätig ist.
Doch der lonesome Rider ist zurück, er berichtet wie eh und je von seinem Leben on the road und von seinen Begegnungen, die er unterwegs so gemacht hat. Inhaltlich bleibt also alles beim Alten, aber musikalisch gibt es diesmal einige Änderungen, allen voran die Instrumentierung. War man von „Every story true“ mitunter ganze Streichersätze gewohnt, besticht „Frame by frame“ vor allem durch die Reduktion auf das Wesentliche. Zwar tauchen auch hier mitunter die Klänge des Paravicinischen Vibraphons und zahlreiche andere ausgefallene Instrumente auf, doch insgesamt wurden die Songs ziemlich minimal gehalten. Dafür wurde an einer anderen Stelle etwas Wesentliches ergänzt: zu DIGGER BARNES‘ markanter Stimme gesellt sich auf dem neuen Album in fast jedem Song die Stimme von Emily Barker in den Backing Vocals, in „Two ringing ears“ sogar in den Main Vocals. Dies sorgt vor allem deshalb für Veränderung, weil Barkers Stimme der Musik einen entscheidenden Folk-Country-Anstrich verleiht. Zugleich fällt „Frame by frame“ von der Grundstimmung her wesentlich positiver aus als die beiden Vorgängeralben. Durchzog die Musik von DIGGER BARNES stets eine triste, melancholische Note, hat man auf seinem dritten Album bisweilen das Gefühl, einer fröhlichen Weihnachtsplatte zu lauschen. „A million miles“ ist da eine willkommene Ausnahme.

Fazit: Nach großer Enttäuschung beim erstmaligen Durchhören, war ich inzwischen fast schon so weit, mich in die neuen Songs hineingehört zu haben. Als ich zum Vergleich jedoch noch mal die beiden alten Platten aufgelegt hatte, fällt auf, wie groß die Unterschiede sind und dass es sich für meinen Geschmack bei „Frame by frame“ um Diggers bisher schwächstes Album handelt. Bleibt am Ende jedoch die Hoffnung, dass die Songs in der Live-Umsetzung wieder eine ganz andere Richtung einschlagen.