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MIRE KAY – Fortress EP

Zwei Frauen, zwei Teile von AUDREY, eine neue Band: MIRE KAY.
„Fortress“ bietet all die Dunkelheit, die man allgemein mit Skandinavien verbindet, ja. Aber MIRE KAY schaffen es, in dieser Dunkelheit Lichter leuchten zu lassen, die einem den Weg in neue, unbekannte oder wohlbekannte Welten weisen, in denen man sich entweder für länger einrichten, oder sie auch nur als willkommene Raststätte nutzen kann, ganz nach Belieben. Entspannend ist das, was auf „Fortress“ erklingt, allemal. Ein zarter Folk keltischer Prägung, wunderschöne Frauenstimmen, die manchmal ein bisschen zu süß sind, um sich wirklich in die Windungen des Hirns einzubrennen. Aber das, was die fünf Songs der EP bieten, ist vor allen Dingen eines: schön.
Zerbrechlich, zart, nah und ehrlich klingt das, was uns Emelie Molin und Viktoria Skoglund erzählen, oft findet man sich auch selbst in den vertonten Erinnerungen wieder und teilt so ein kleines Stück dessen, was die Musik transportiert mit dem, was selbst erlebt ist. Manch einer mag hier an ENYA denken, doch sind MIRE KAY längst nicht so Pop, eher orientiert an einem skandinavischen Songwriting, durch das ein Herzschlag des Folk pulsiert. Zudem wirken die Streicher und das dezente Schlagwerk wie der perfekte Träger der melancholischen Melodien der Schwedinnen, die sich zwar mit „Fortress“ nicht komplett von AUDREY lösen, aber neue, zartere Wege einschlagen, auf denen man ihnen gerne folgt. Ein Album wie diese undefinierbare Zeit zwischen Winter und Frühling, wenn man nicht genau weiß, wohin es dieses Jahr gehen wird. Und das ist schön, auch, wenn es nur eine Viertelstunde dauert.
Ich kann es nur wiederholen: Schweden, immer wieder Schweden!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.