Gründe, um rumzuhängen. Ja, da gibt es viele, und die fallen einem auch nur allzu leicht ein. Und in Norwegen gibt es wahrscheinlich noch ein paar mehr, weil – Achtung Klischee – es dort die meiste Zeit dunkel und kalt ist. Da mag man dann keinen Fuß vor die Tür setzen, und wenn man nicht ausgerechnet in Oslo oder Bergen wohnt, ist auch sonst nicht viel los. Das sehen auch MINOR MAJORITY so und haben deshalb viel Zeit, ihren Slow-Pop weiter zu verfeinern. Heraus gekommen sind dabei abermals 13 Songs zwischen melodietrunkenem Wohlbehagen und moll-lastiger Schwere. Also lauschen wir der wärmenden Stimme von Pål Angelskår, die ein ums andere Mal an Stuart Staples und seine TINDERSTICKS erinnert. Ab und zu reißt eine Mundharmonika oder ein Banjo aus der Nachdenklichkeit, während die Zeit vorbei rauscht. Die KINGS OF CONVENIENCE und LAMBCHOP schaffen es ähnlich vortrefflich, zum Nichtstun und Innehalten zu verführen. Also Vorhänge zuziehen, vergessen, dass draußen gerade ein herrlicher Spätsommer lockt, es sich gemütlich machen und MINOR MAJORITY hören.