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MIKE EDEL – En masse

 
Na, da wird aber gleich mit den sehr großen Namen aufgewartet in der Presseinfo, huiuiui. Niemand Geringeres als der Boss von THE NATIONAL wird als Anhaltspunkte genannt. Das legt die Messlatte ja fast schon von vornherein auf unerreichbare Höhen. Der Opener reißt dann auch gleich mit seiner seltsam-funkigen Grundstimmung im ersten Versuch, so etwas erwartet man bei dem Vorwort eben doch nicht. Und, nein, damit möchte ich nicht sagen, dass das, was uns „En masse“ entgegenkommt, schlecht ist – nur eben nicht das, mit dem man gerechnet hat. So bleibt es dann auch das Album über, ständig sucht man die Möglichkeit, die hochtrabenden Vergleiche zu entdecken, was dann auch zumindest in Ansätzen bei „Giving up on giving in“ und „Still thinking of you“ gelingt, wie es überhaupt gegen Ende des Albums etwas getragener und stimmungsvoller wird. Das ist gut gemachte Popmusik, teils mit einem funky Einschlag, aber sicherlich nicht der große Rock von BRUCE SPRINGSTEEN, geschweige denn die düstere Tiefe und dunkle Macht von THE NATIONAL. Vielmehr dürften hier größtenteils Partygänger (hach, was waren das Zeiten…) auf ihre Kosten kommen, zwischen dem Nippen am Cocktail auch mal das Tanzbein schwingen und den Rest des Abends dann mit Rotwein und den letzten Tracks verbringen. Wenn die Presseinfo auf den Einstieg verzichtet hätte, wäre der Eindruck sicherlich noch besser gewesen.
 
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.