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MIESHA AND THE SPANKS – Unconditional love in Hi-Fi

Garagiger Indie-Punk der Riot Grrrl-Schule, beschwingte Melodien, straighte Rocker und soziale Themen: Das kanadische Duo MIESHA AND THE SPANKS liefert mit „Unconditional love in Hi-Fi“ ein Album ab, das in mehrfacher Hinsicht überzeugt. Gitarristin und Sängerin Miesha Louie und Drummer Sean Hamilton zeigen nicht nur, dass sie ein Gespür für tanzbare Indie-Hits haben, sondern auch, dass sie sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind.
Schon der Opener „necwiyéwt“ verdeutlicht die politische Note des Albums und thematisiert die tragische Geschichte der Ureinwohner Kanadas, insbesondere der Secwépemc – deren Stamm auch Miesha selbst angehört. Sie singt teilweise in der Sprache der Secwépemc und macht auf die Probleme der First Nation aufmerksam. Dies verleiht dem Album eine Tiefe und Aktualität, die über klassischen Indie-Punk hinausgeht.
Songs wie „It’s my year“ „I was gonna“ und „Dig me out“ gehen sofort ins Ohr und laden zum Tanzen ein. Insbesondere letzterer Track klingt, als hätte man ihn bereits das ein oder andere Mal auf den Dancefloors der Indiediscos gehört, dabei behandelt aber auch er ein erstes Thema: Mieshas Angst und Hilflosigkeit ob der massenhaften Funde toter Kinder auf den Geländen von „Residential Schools“ überall in Kanada, die zur Assimilierung indigener Kinder dienen sollten, aber oft in Misshandlung und Tod endeten.
Meine persönlichen Highlight aber sind „Mom jeans // Mom genes“ und vor allem „Bear kids“, der mit knapp über vier Minuten längste Song der Platte. Auch hier werden wieder persönliche Erfahrungen (der Tod des eigenen Vaters) vor dem Hintergrund der indigenen Herkunft der Sängerin vertont; besonders eindrucksstark durch die ruhigen, aber intensiven Spoken Word-Passagen.

Meine Bewertung