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BIRDS OF PREY – Sulfur & semen

Noch einmal Relapse Records bedeutet Stream-Review # 2. Schade eigentlich, denn einem Stream liegt natürlich kein Promozettel bei, durch den man sich bei vollkommener Unkenntnis der Band wenigstens etwas informieren könnte. Was wird da aber auch häufig für ein Scheiß geschrieben. Da lege ich doch lieber die KASSIERER auf, wenn der Promozettel die Band mit „lustiger als die TOTEN HOSEN“ ankündigt. Häufig verspottet, spornten doch gerade die darauf enthaltenen Fehleinschätzungen oder Dummheiten, die sich im Nachhinein als traurige Wahrheit herausstellten, den Schreiber in vielen Fällen zu Höchstleistungen an. Im positiven wie im negativen Sinne. „Hier ist das Passwort“ heißt es nun lapidar. Nun gut, ihr habt es so gewollt. BIRDS OF PREY sind „Greifvögel“, und das Cover gleicht der Ankündigung einer neuen amerikanischen Fantasy-Horror-Serie, die demnächst als Ersatz für „Buffy“ auf Pro7 laufen wird. Junge, streng Dich doch mal ein bisschen an! Das hier ist richtiger harter Tobak. Die Mannen sind hauptberuflich mit ALABAMA THUNDER PUSSY, BARONESS etc. unterwegs, und auch Drummer Dave Witte von MUNICIPAL WASTE kann nicht genug vom Tanzen auf mehreren Hochzeiten bekommen. Es funktioniert. Eine höchst unterhaltsame Mischung aus Southern Rock und Death Metal. Oder steckt man sie zu Sludge? Dafür sind sie allerdings phasenweise zu schnell unterwegs. Egal. Double-Bass-Attacken, fiese Riffs und tiefer gelegter Gesang sind produktionstechnisch zu einer intensiven Walze geworden. In diesem Terror tauchen dann glasklare Gitarren-Soli aus dem Nichts auf und geben dem Hörer die Hoffnung auf ein wenig Tageslicht zurück. Die Texte kann man zum Glück nur bruchstückhaft verstehen, denn bei den Songtiteln möchte ich gar nicht wissen, welche Kaspereien dahinter stehen. Beispiele gefällig? „Mentoring the mongoloids (return to the attic)“, „Murder the homeless/ burn the upperclass“, „To my victims families” …