Ich sag’s gleich vorweg: Das Album „Future from sand“ der Band METRIC NOISE aus Dänemark bekommt von mir keine gute Kritik. Es war jedes mal eine kleine Tortur für mich, das Album komplett zu hören, und mitlerweile merke ich schon beim ersten Song, wie sich bei mir im Magen etwas unangenehm zusammenzieht. Der Grund hierfür ist nicht unbedingt, dass das nicht gut ist, was METRIC NOISE hier machen. Ich glaube sogar, dass es viel mehr daran liegt, dass sie einfach nur nicht meinen Geschmack treffen und ihre Musik für eine Frohnatur wie mich viel zu traurig und melancholisch ist. Darüber hinaus hatte ich das ganze Album über das Gefühl, dass die Songs immer einen Tick zu langsam gespielt sind und sich deshalb hinziehen wie Kaugummi.
Gibt es sowas wie einen typischen Kopenhagen-Sound? Wenn ja, klingt METRIC NOISE genau so! Da ist etwas, was auch bei tollen Bands wie LACK, BARRA HEAD oder BETA SATAN zu hören ist. Vielleicht dieser offene Raumklang oder das minimalistische Schlagzeug? – Immerhin hatten Jesper „Yebo“ Reginald und „The Great Nalna“ vom Label Crunchy Frog (BETA SATAN) hier ihre Finger im Spiel, und Quartermain Records (METRIC NOISE) teilen sich mit Play/Rec (LACK und BARRA HEAD) ein Büro. Auf jeden Fall gefällt mir der Sound des Albums richtig gut. Der ist unglaublich natürlich und offen, und die Gitarren klingen rotzig, aber trotzdem wahnsinnig dick.
Die Einflüsse der drei Dänen liegen ganz offensichtlich in den 90er Jahren. An einigen Stellen höre ich STARMARKET raus („Electric lights“), an anderen TEXAS IS THE REASON („Sometimes“) und an wieder anderen Stellen NOFX („Loretta’s smile“). Dazu kommt ganz viel Rock’n’Roll und ein wenig Country („I’ve been away“), was eine interessante Mischung darstellt, wie ich finde. Im Gegensatz zu ihrem Debüt-Album „Racing laps of distortion“ von 2004 sind METRIC NOISE allerdings ruhiger und eintöniger geworden, obwohl Ansätze hierzu auch damals schon zu erkennen waren.
Wie auch immer: Wer zu Depressionen neigt, sollte vor dem Verzehr seinen Hausarzt konsultieren!