Also, wie ein 18-jähriger klingt Theo, der Sänger von MARY FAY, nun wirklich nicht. Das macht diese Band ja schon einmal interessant. Leider kann „This beautiful storm“ nicht ganz halten, was die Presseinfo verspricht. Collegerock: ja. Aber wo hört man hier bitte die Independent- geschweige denn New Wave-Einflüsse? Das Ganze hat mehr, sehr viel mehr vom Stadionrock à la LINKIN PARK, LIMP BIZKIT oder ähnlichem amerikanischen Mainstreamrock. Gepaart mit doch recht poppig ausfallenden Gesangsparts der leicht weinerlich-leidenden Stimme werden die elf Songs auf „This beautiful storm“ schnell anstrengend bis langweilig. Auch die Lyrics helfen hier nicht weiter, sind diese doch zu einfach nichtssagend gehalten.
Schon wieder hat Schweden also ein neues Rockwunder rausgehauen, das laut Presseinfo die Charts aller Länder stürmt, die Band veröffentlicht auch in Asien und, und, und. Es fragt sich, was an MARY FAY denn nun so besonders ist, dass man sie derart hypen muss. Die Musik sprüht nicht vor Einfällen, wenn auch die Abmischung von einem guten Gespür für die Mainstreamohren der jungen Studentenschaft zeugt, was insbesondere der Keyboardeinsatz und die Dopplung des Gesangs zeigen. Aber wo da die Balance zwischen „schmutzig gespielten Gitarren-Chords und fein durchdachten Pop-Melodien“ sein soll, bleibt mir ein Rätsel. Gut, die Melodien sind gut anzuhören, was aber auch daran liegt, dass das Gehör nicht gerade zu neuen Erfahrungen eingeladen wird.
Nun denn: Das ist amerikanisch geprägter Collegerock, der keinerlei Besonderheiten aufweist. Aber scheint ja anzukommen.