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BOOL – Fly with me

Okay. Bei dem Produzenten hätte ich irgendwie „mehr“ erwartet. Mehr als eine Grungeband, die sich nach 2018 hinübergerettet hat, ab und an ein paar Alternative- und Wave-Einflüsse nutzt, um vielleicht die Hörerschaft noch weiter zu vergrößern. BOOL aus Duisburg geben sich redlich Mühe und rocken auch ganz ordentlich, das kann man ihnen absolut nicht absprechen. Aber die Songs klingen abgenutzt, veraltet, ja, fast wie aus der Zeit gefallen. Das macht bestimmt einige PEARL JAM-Fans und sicherlich auch ein paar von GUNS’N’ROSES glücklich und zufrieden, aber ganz ehrlich, liebe Presseinfo: Wo bitte wird hier auf Genre-Konventionen verzichtet? Diese sind in jedem Takt zu spüren und engen das musikalische Spektrum eher merklich ein. Dieses Gitarrengewitter, die Eddie-Vedder-Gedächtnisstimme, leicht emotionsgeladene Texte, echt mal: All das kennen wir doch zur Genüge. Gut gemacht, rockt nett, kommt live bestimmt gut, ist für mich aber schlicht zu viel Abklatsch alter Helden. Da hör ich mir die dann doch lieber selbst an, bevor ich zur Kopie greife. Auch wenn „Kick arse“ im Zwischenpart schön an RAGE AGAINST THE MACHINE erinnert. Das reicht (mir) nicht.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.