Maria Solheim ist 24 Jahre jung, aber veröffentlicht Anfang nächsten Jahres mit "Will there be spring" bereits ihr viertes Solo-Album. Der Titel rührt fast so anmutig an wie auch ihre Stimme, wie auch ihr Aussehen. Irgendwo zwischen Indie-Folk, Singer/Songwriter und Pop bewegt sich die kleine Norwegerin, gerne auch kommen einem bisweilen die CARDIGANS in den Sinn. Aber man täte ihr Unrecht, wenn man sie vorschnell in die Chart-Ecke drängen wollte. Viel zu ausgereift ist ihr an ELLIOTT SMITH erinnerndes Gitarrenspiel, viel zu detailverliebt ihre Kreativität bei der Arbeit an außergewöhnlichen Merchandise-Artikeln. Ja, künstlerisch ist Maria gleich auf mehreren Hochzeiten unterwegs. Neben der Musik stellt sie ihre Kunstwerke auf Ausstellungen aus, und im Moment bereitet sie gerade die Veröffentlichung ihres ersten Buches vor. An genügend Stoff für ein Interview dürfte es also nicht mangeln, nur leider war die Zeit vor ihrem Auftritt als Support von THE BEAUTIFUL LEOPARD zu knapp bemessen, so dass wir dies per Mail nachholten.
[F] Maria, welche Jahreszeit ist Dir am liebsten?
[A] Meine Lieblings-Jahreszeit ist der Frühling. Ich mag es, wenn die Pflanzen wieder erblühen.
[F] Dieser Sommer war ziemlich warm, und sogar der Winter ist immer noch äußerst mild. Magst Du das, oder sorgst Du Dich um das sich ändernde Klima?
[A]Ich sorge mich um den Klimawechsel! Der Dezember sollte nicht warm sein. In Norwegen wird darüber viel diskutiert. Der Nordpol schmilzt, und das Wetter wird immer extremer. Es ist eine sehr gefährliche Entwicklung.
[F]Lebst Du gern in Norwegen, oder könntest Du Dir vorstellen, irgendwann auszuwandern?
[A]Ich lebe wirklich gerne in Norwegen, aber ich bin auch dafür offen, einige Jahre im Ausland zu verbringen. Aber ich denke, dass ich in Norwegen alt werden will.
[F]Du bevorzugst analoge Produktionen?
[A] Derzeit ja. Ich mag alte Sounds und den Hall von früher. Ich arbeite auch gerne digital, aber momentan bevorzuge den analogen Sound. Es gibt vielleicht mehr Möglichkeiten in der digitalen Welt, aber ich finde die Einfachheit und die verborgenen Möglichkeiten in der analogen Welt sehr faszinierend.
[F] Wie groß ist der Einfluss von Tor (Mitmusiker) und Emil (Produzent) auf Deine Songs?
[A] Emil hat einen riesigen Einfluss auf die Arrangements gehabt, was einer der Gründe dafür ist, warum ich ihn als Produzent für dieses Album wählte. Er hat sehr interessante Gedanken über Musik und ist ein guter Musiker.
[F] Fühlst Du Dich mehr in der Indie- oder Popszene zu Hause?
[A] Hm. Ich glaube, ich fühle mich in beiden wohl.
[F] Du schreibst ja vornehmlich Liebeslieder. Bist du romantisch? Und ist es für Dich schwer, Deine Gefühle in Songtexte zu packen?
[A] Ich nehme an, dass ich ein bisschen romantisch bin, aber eher auf eine sehr realistische Weise. Liebe ist oft eine Wahl. Für mich ist das Schreiben der Lyrics eine Art, meine Gefühle auszudrücken, und somit nicht schwer…
[F] Du wirst bald ein Buch herausgeben. Ist es für Dich ein Unterschied, Songtexte oder Texte für ein Buch zu schreiben? Worum geht es in dem Buch?
[A] In meinem Buch sind Zeichnungen. Nicht so viel Text. Und zeichnen ist fast wie ein Lied machen. Der Ausdruck der Zeichnung ist der Liedtext, und die Zeilen sind die Melodie. Das Buch heißt "Das kleine Chaosbuch". Es sind Abbildungen von verschiedenen Lebenssituationen. Außerdem gibt es noch kleine Gedichte, Sätze und Fragen in dem Buch.
[F] Wie wichtig ist für Dich DIY?
[A] Was ist DIY????
[F] In Hamburg war der Großteil des Publikums älter als Du. Ist das immer so gewesen, und wie war das für Dich, als Du anfingst, Musik zu machen und noch sehr jung warst?
[A] Das Publikum ist meistens älter, ich weiß nicht wirklich warum. Aber für mich ist das ein großes Kompliment. Viele von ihnen kennen die Singer/Songwriter-Tradition noch aus den Siebzigern. Meine Zuschauer sind meist zwischen 18 und 60 Jahre alt. Sie sind ein gutes Publikum.
[F] Spielst Du lieber wie heute allein oder mit "Backing Band"?
[A]Ich liebe es, mit meiner Band zu spielen, aber spiele auch gerne alleine. Allerdings ist es lustiger, mit anderen zu spielen. So bekommt man mehr Farbe in die Musik.
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