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SIXTY STORIES – Eine Band entdecken

Ich weiß gar nicht mehr genau, wann dieses Interview geführt wurde, jedenfalls war es nach einem Konzert von SIXTY STORIES und ATOM & HIS PACKAGE im Hamburger Störtebeker, und es war spät, schweißtreibend, und ich musste vorher nach einer Kicker-Niederlage mit ATOM unter dem Tisch durchkriechen. Dennoch hatten mich SIXTY STORIES so überzeugt, dass ich mehr über die Band wissen wollte. Interview würde ich das heute wohl nicht mehr nennen. Es ist mehr die klassische Frage / Antwort-Situation, wenn man nichts über eine Band weiß….Aber da die Band gerade ihre kleine Reunion-Tour feiert, solltet ihr dennoch mehr erfahren und sie besuchen.

Irgendetwas muss es in Winnipeg geben, dass die Menschen zur Höflichkeit und Liebenswürdigkeit zwingt. Nachdem die WEAKERTHANS mit ihrer charmanten Art viele überzeugen konnten, folgen nun SIXTY STORIES, die ebenfalls durch wunderschöne Songs eine Fröhlichkeit verbreiten, die sich nicht nur in Hüpfen manifestiert, sondern viel tiefer geht.
Nach ihrem Auftritt im überfüllten Hamburger Störtebeker nahmen sich Keli, Jo und Paul Zeit, sich einmal näher vorzustellen.

[F]Wie hat euch das Konzert gefallen?
[A]Jo: Ich denke, alle Leute hatten eine gute Zeit, so wie wir. Es war auf jeden Fall eines der besten Konzerte.

[F]Erzählt doch mal was über euch und eure Band-Geschichte!
[A]Paul: Alles, was dazu auf unserer Website steht ist wahr! Wirklich! Ich kam erst nachträglich in die Band. Vorher waren es nur die beiden. Ich wusste lange Zeit auch nicht, ob ich der Band wirklich beitreten sollte, aber es entwickelte sich und begann sehr viel Spaß zu machen.

[F]Mit einem Drum-Computer oder, ähnlich ATOM, mit einem Sequenzer?
[A]Jo: Nein, wir haben nur mit Gitarre und Bass gespielt und ein paar Songs gemacht. Bevor Paul kam, haben wir schon einige Drummer ausprobiert.

[F]Als ich euch das erste Mal gehört hab, fielen mir sofort die WEAKERTHANS ein. Kennt man sich?
[A]Jo: Winnipeg ist klein. Die Gemeinschaft ist sehr gut, jeder kennt jeden. Wir proben sehr nah beieinander.

[F]Wie ist es, ohne VÖ in Deutschland auf Tour zu gehen?
[A]Keli: Es ist großartig. Die Szene hier ist sehr hilfreich. Viele Leute lassen uns in ihre Häuser, ohne je von uns gehört zu haben oder uns zu kennen. Sie kümmern sich um dich, kochen für dich, machen dir Frühstück und helfen dir, den Weg zum nächsten Club zu finden.
Paul: Und das ist in Kanada anders. Wir müssen Leute wirklich überreden, um bei ihnen übernachten zu können.
Jo: Oder wir schlafen im Bus.
Paul: Genau, oder wir schlafen im Bus. Vielleicht schlafen wir auch gar nicht, weil die Entfernung zum nächsten Gig einfach viel zu weit ist.

[F]Wer schreibt bei euch die Songs?
[A]Paul: Hauptsächlich Jo und ich. Wir kümmern uns um die Musik, und Jo schreibt alle Texte. Jo und ich arbeiten da sehr gut zusammen, und für mich ist es die beste Songwriterbeziehung die ich jemals hatte. In meiner anderen Band habe ich Bass gespielt und viele Songs geschrieben. Aber ich mag es, dass ich sie jetzt in einer anderen Art spielen kann.

[F]Wer macht die Keyboard-Sounds bei euch?
[A]Paul: Das ist noch sehr neu. Wir hatten für vier Monate einen Keyboarder. Aber es funktionierte nicht. Ich habe noch ein Keyboard, das ich für meine alte Band gekauft hatte, mit einem Sequenzer, und damit haben wir zwei Songs aufgenommen und bearbeitet. Dann haben wir an meinem Computer alles vorbereitet und auf CD gebrannt. Wir spielen mit einem CD-Player. Leider springt er manchmal…
Keli: Ja, er ist heute zweimal gesprungen!
Paul: Aber ich mag es! Es ist eine Herausforderung. Ich habe ein Metronom in meinem Headset. Nur wir drei und einige Sachen von CD, das klappt schon sehr gut.

[F]Wie waren bisher die Reaktionen auf eure Musik? Ihr spielt ja einige Termine hier…
[A]Jo: Ja, wir sind jetzt seit zweieinhalb Wochen unterwegs. Und bisher war es sehr gut.

[F]Kennt ihr hier jemanden? Oder weshalb gerade nur Deutschland?
[A]Keli: Paul war mit seiner anderen Band schon zweimal hier und hatte deswegen einige Connections. Er kennt jemanden, der Platten rausbringt und Touren organisiert. Ingo Ebeling (The Company With The Golden Arm) hat die ganze Arbeit für uns gemacht.
Paul: Es ist nur ein Ein-Mann-Label. Er macht superviel Arbeit. Er hat auch ATOMs Tour in Deutschland geplant. Ein sehr kleiner Laden, aber Ingo ist sehr nett und arbeitet wirklich hart für Bands. Und er macht das nur für Leute, die er mag und denen er trauen kann. Er macht alles selbst und kennt die Leute, die die Konzerte veranstalten alle persönlich. Wenn du zu einem Auftritt kommst, und die Leute hören, du bist eine Ingo-Band, dann tun sie alles für dich und helfen dir wirklich weiter. Leider haben wir es nicht geschafft, unser Album noch vor der Tour fertig zu bekommen, und deswegen haben wir nur eine Split-CD dabei, was wirklich schade ist, da Ingo ansonsten mehr Promotion für uns hätte machen können. Die Leute sind sehr nett, und ich denke das liegt an Ingo.

[F]Jo, spielst du eigentlich jeden Abend mit deinem Schuh Gitarre?
[A]Jo: Ja, natürlich. Nein, eigentlich war es erst das dritte Mal, ist auch nur als Witz gedacht, ich bin nicht wirklich gut im Spielen mit dem Schuh. Aber scheinbar mögen die Leute den Schuh!!

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