Ach, ja! Vor über 10 Jahren habe ich MARCEL GEIN schon einmal auf blueprint erwähnt, damals, als er mit PERRY O’PARSON unterwegs war. Damals noch Neo-Folk-geprägt, klingt das heute eher nach PETERLICHT, ELEMENT OF CRIME oder auch ein wenig nach THE NOTWIST zu ihrer „Chemicals“-Zeit – oder natürlich auch ANDREAS DORAU. Und das klingt – wirklich schön! MARCEL GEIN ist ein sympathisches, nicht aufdringliches Album gelungen, in dem er die kleinen Geschichten aus der Nachbarschaft erzählt, von den Jungsstreichen, gescheiterten Ideen oder, wie einsam es auf dem Mars sein muss.
Stets mit zurückhaltender Ruhe, ohne den Faustschlag ins Gesicht, dafür teils in die Magengrube der Gefühle, so erzählt uns MARCEL GEIN seine Songs. Begleitet von einem Instrumentarium, das mal die neonhellen Achtziger, mal die amerikanischen Highways oder auch mal die Bar um die Ecke im Kopf erscheinen lässt. Indie mit vielen Facetten, nicht nur instrumental, nein, auch textlich. Es macht Spaß, in „Good morning Erlenbach“ einzutauchen, sich einzulassen auf dieses Leben, von dem MARCEL GEIN uns eindringlich und überzeugend erzählt.
Eine Freude.