Ich höre mir ja fast alles an. Und gebe dafür Punkte, meistens viel mehr als andere Kollegen. Dabei ist es beileibe nicht so, dass ich unkritisch wäre. Ich setze mich auseinander, ich grüble und versuche zu verstehen, eine Intention, einen Gedanken, einen Vorder- oder Hintergrund. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Hier ist ein Beispiel für letzteren Fall.
Bei MAN VS. NATURE handelt es sich um eine von zwei Veröffentlichungen des Saftkugler-Labels, die mich zeitgleich erreichten und einander gar nicht mal so unähnlich sind, von denen aber diese hier die bei weitem abgefahrenere ist. Was ja an sich noch kein Pluspunkt ist und hier auch leider nicht zu einem wird.
Hier tummelt sich allerhand Abgedrehtes, verstörende, nicht selten deutschsprachige Textfragmente, verwirrte Bläser, Drums oder Drumcomputer, Elektronik und ganz viel Bass. Aus diesen werden dann Songs, die zum Teil irgendwo im Punk, zum Teil sicherlich auch in Filmmusiken verwurzelt sind. In einigen Momente meint man einen Einfluss der fantastischen GIRLS AGAINST BOYS heraus zu hören, ohne aber auch nur ansatzweise so sexy oder cool zu sein wie diese. Alles hier ist stets meilenweit neben der Spur und gerät nur in wenigen Fällen tatsächlich zu etwas, das sich mit Fug und Recht als gelungen bezeichnen ließe. Wie angedeutet, vielleicht habe ich einfach nicht verstanden, was diese Band eigentlich will, denn im Grunde habe ich gegen vermeintlich anstrengende Musik überhaupt nichts einzuwenden, aber hier muss ich passen. Herr Masloh, bitte übernehmen Sie…